vorgeschichtliche Funde - Friedersdorf und Umgebung

Zeitschrift für Ethnologie.11.1879 Quelle: MDZ Münchener Digital Zentrum 

"Friedersdorf, nördlich von Sorau. Im N, N.-O. und S., im "Han" und an der "Pumpergrenze"! Vor 1800, um 1825, 1835, 1870, 1877: Urnen, 1 broncene Fibel mit Nadel, 6 Nadeln und 1 "Rasiermesserchen" von Bronce; ausserdem "viele Broncenadeln" (Vorsteck- und Haarnadeln), zum Löthen in der Schmiede verbraucht - angeblich die besste Löthmasse, besser als Wismuth - bis auf 1 Vorstecknadel, die 18 cm lang, und statt des Knopfes ein 5fach zusammengepresstes, 3 cm breites plattes Gewinde in Schneckenform hat; patiniert. - 1878 waren noch 32 Hügel im "Busch" vorhanden, aber nicht mehr intact. - 2 "Pumpersteine" (=Opfersteine) von denen der große 20`im Durchmesser und 36`im Umfange hatte; leider sind beide 1835 zersprengt und zu einem Bau verwendet worden. Eine Platte aus dem großen Pumperstein ist angeblich als Grundstein des Schützenhauses in Christianstadt am Bober gelegt worden." 

Neues Lausitzisches Magazin 57.1882, Resultate der prähistorischen Funde im Kreise Sorau N.L. unter IV. "Die Teufelsteine"

"Die "Pumpersteine" zwischen Friedersdorf und Nißmenau sind 1835 zersprengt und als Baumaterial in Nißmenau und Christianstadt verwendet worden. Eine Platte aus dem großen Stein ist als Grundstein des Schützenhauses in Christianstadt eingelegt worden. Der große Pumperstein hatte 20 Fuß im Durchmesser und 36 im Umfang; auf der Oberfläche waren 8 Löcher eingehauen, und zwar um ein größeres herum, welches in der Mitte sich befand; sie waren 1 Zoll tief und 1 1/2 Zoll weit. Nach der Volkssage hat der Teufel daselbst Kegel geschoben." 

aus der Zusammenfassung von Hans-Georg Rudolph über vorgeschichtliche Funde Friedersdorf betreffend 

"Das Flurdenkmalverzeichnis des Kreises Sorau nennt ein Gräberfeld an der Grenze von Friedersdorf und Nißmenau. 1850 zwei Gräber mit Knochenurnen, eins mit 6, dass andere mit 7 Beigefäßen. 

1897 Beil, 1904 Beil (Fund am Abhang eines Berges (Sandhügel) Nummernstein 1890. 

Urnengräber im Staatswalde an der Grenze Guschau - Friedersdorf. 5 Reihengräber 1899/1900 erforscht. Billendorfer Typ, 800 v. Chr., Davon befanden sich im Heimatmuseum in Sorau 4 Knochenurnen, 26 Beigefäße, Bronzeringe und Nadeln als Beigabe. 

1881 werden im "Engelmann`schen Fundverzeichnis d.J." Funde verzeichnet, die auf dem "Mühlsdorfe", einem Berg bei Friedersdorf getätigt wurden. 

1893 besitzt der erste Lehrer Gärtner in Friedersdorf eine größere Sammlung von Urnen und Bronzeschmucksachen. Die Fundstücke hat Lehrer Gärtner selbst ausgegraben. Es sind ca. 300-400 ganze Urnen, verschiedene Bronzesachen, Ringe, Fibeln etc., eine ziemliche Zahl von Steinbeinen und andere prähistorische Fundstücke. Die Oberlausitzische Gesellschaft bot ihm 2000 Mark, doch da Herr Gärtner sehr stolz auf seine Sammlung war, kam es zu keinem Verkauf. (Gärtner ist 1901 einige 50 Jahre alt.) Die Schlesische Zeitung vom 27. Juni 1890 berichtete: In die Sammlung des Kantor Gärtner in Friedersdorf/Sorau gelangte eine 18 cm hohe, kannenförmige Urne mit 5 Buckeln und gewundenem Henkel: Zwischen den Buckeln befinden sich je zwei senkrechte Strichverzierungen. Die übrigen aus demselben Grabe gehobenen Gefäße tragen den Lausitzer Typus." 

-.-.-.- siehe auch unter "Schwedenschanze" sowie die unten angefügte Datei "Ausflug zum Witzener Burgwall mit Dr. Engelmann" aus dem Sorauer Tageblatt vom 19.07.1923 -.-.-.- 

Februar 2024 

Wurde der Schatz eines Metallurgen gefunden? Eine sensationelle archäologische Entdeckung in Biedrzychowice Dolne bei Zary!

Im Internet unter Zary.nszemiasto.pl am 16. Juli 2022 veröffentlicht: 

"Am 25. Juni (2022) wurde ein Schatz von Bronze- und Eisengegenständen aus der Hallstattzeit entdeckt. Die Artefakte wurden zufällig auf einer Brachfläche gefunden, die von Autos überfahren worden war. Zum Zeitpunkt des Fundes ging der Finder davon aus, dass er Fragmente von gewelltem Kupferblech gefunden hatte. Nachdem er aber Fragmente einer bronzenen Halskette entdeckte, wurde ihm klar, dass es sich um archäologische Artefakte handelte. Da es Samstag war, sicherte er die Gegenstände undd markierte, wo er sie gefunden hatte. 

Die entdeckte Lagerstätte umfasst unter anderen: Fragmente von Eisennadeln und Bronze, gewundene Halsketten, Elemente einer Situla (Gefäß) aus Bronze und ein Eisenmesser. Alle Gegenstände wurden in ein Keramikgefäß gelegt. Da die meisten Artefakte in Form von Überresten vorliegen, sollte die Lagerstätte als Schatz des Herstellers oder Metallurgen bezeichnet werden. In seiner Entstehungszeit hatte Metall einen enormen Wert und beschädigte Gegenstände wurden eingeschmolzen. Daher sammelten die damaligen Handwerker selbst kleinste Fragmente des Erzes, um neue Gegenstände herzustellen, die sie dann gegen Waren eintauschten. 

Bei dem betreffenden Fund ist die wichtige Information, dass er im Bereich einer aus der Oberflächenforschung bekannten Siedlung der Hallstattzeit (etwa 800 bis 400 Jahre vor Chr.) entdeckt wurde. Daher könnte es von der Eigentümerin auf ihrem Grundstück versteckt worden sein, beispielsweise aus Angst vor einem Raubüberfall. 

Dies ist nicht die erste derartige Entdeckung

Die typologischen Formen der in diesem Schatz entdeckten Denkmäler finden ihre Entsprechungen in den Forschungssammlungen, die in der Festung von Wicin durchgeführt wurden. Ein ähnlicher, wenn auch viel größerer Schatz wurde 2011 in Bieszków gefunden. Daher besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der entdeckte Schatz auf die gleiche Weise wie der Fall in der Festung Wicin, also in die 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden muss und sein Verstecken mit der Invasion der Nomaden in Verbindung gebracht werden muss Skythischer Stamm. 

Die archäologische Forschung ist im Gange

Es ist geplant, an der Stelle, an der die Ablagerungen etndeckt wurden, eine archäologische Notfallforschung durchzuführen, die vom Denkmalschutzbeauftragen der Woiwodschaft Lebus finanziert wird und dazu beitragen soll, übersehene Denkmäler zu sichern und den Fund in den archäologischen Kontext einzuordnen.  Marcin Kosowicz / FB Lubusz Denkmalpfleger "

 

 

 

 

 

 

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