Schwedenschanze - slavischer Ringwall
Aus der "Ortskunde von Friedersdorf" erschienen in "Unsere Heimat" am 01. Juli 1932 im Sorauer Tageblatt, lesen wir:
"Südöstlich des Dorfes, unweit der Grenze zwischen Friedersdorf und Benau, finden wir bei der Mühle auf jeder Seite des Mühlgrabens einen slavischen Ringwall. Der Ringwall auf dem linken Ufer ist am besten erhalten. Klar erkennt man den Doppelwall mit dazwischenliegenden Graben. Der Wallumfang beträgt 140 Schritt. Im Süden erhebt sich der Wall etwa 5 Meter über das Gelände. Nach allen anderen Seiten fällt er ziemlich steil ab, am schroffsten nach dem Mühlgraben zu, der hier sehr tief und schmal in den Boden eingebettet dahinfließt. Urnenscherben wurden in der Mulde des Ringwalles und am Innenabhang des Walles gefunden."
In dem Bericht von Gerhard Lehmann "Ein Spaziergang durch Friedersdorf", erschienen im Sorauer Heimatblatt März 1974, steht:
"Auf dem Weg nach Friedersdorf von Benau kommend, finde ich rechts des Weges im Wald die sogenannte "Schwedenschanze", einen vorgeschichtlichen Ringwall. In den zwanziger Jahren wurde nachgewiesen, daß es sich um eine alte Fliehburg handelt. Der aus Findlingen geschichtete Ringwall ist mit einer meterdicken Sandschicht bedeckt. Auf der Nordseite fällt das Gelände steil zum Bach ab. Auf halber Höhe dieses Abhanges, der sich ca. 10 m von der Bachsohle aufwärts erstreckt, plätschert eine nie versiegende Quelle. Auf dem jenseitigen Ufer, etwas oberhalb, entdeckt man unter Bäumen die "Kleemühle", die jedoch noch zu Benau gehört."
"Schloßberge" vom Volk auch Rundwälle genannt
In den Resultaten der prähistorischen Forschung im Kreise Sorau N.L. in der Zeit von 1875 bis 1881 von Saalborn ist im "Neues Lausitzisches Magazin 57.1882" über "Schloßberge, Heidenberge, Töppelberge" zu lesen:
"Fast ein jeder Ort im Kreise hatte seinen Schloßberg, z.B. Gassen, Nieder-Jeser, Gurkau, Kriebau, Kemnitz, Legel, Kunzendorf, Droskau, Pitschkau, Särchen, Sorau, Teuplitz, Wellersdorf, Ullersdorf (Ober), Witzen, Zilmsdorf, Bahren, Friedersdorf-Benau, Ziewern. Die Mehrzahl derselben ist abgetragen und in Ackerland oder Wiese umgewandelt; ziemlich erhalten sind die bei Witzen, Gurkau und Friedersdorf.
"Schloßberge" nennt hier das Volk Rundwälle, aus Sand aufgeführt, teils im Sumpf auf festem Ton- oder Kiesgrund, teils im Morast, Teiche oder Sumpf." s. Abbildungen
Die vorgeschichtlichen Rundwälle im östlichen Deutschland von Robert Behla, 1850-1921 / Berlin, Asher 1888
Seite 123 Die Schwedenschanze bei Friedersdorf
"Nach Mitteilung des eifrigen Forschers Gärtner liegt dieselbe ca. 25 Minuten östlich vom Dorf, zum herrschaftlichen Gut gehörig, am Ufer eines kleinen Baches. Die Anlage hat von N nach S 60 Schritt, von O nach W ca. 80 Schritt Durchmesser. Kesseltiefe 8-10 Fuß. Umfang oben auf dem Kamm 250 Schritt. - Gegenüber an dem anderen Ufer des Baches liegt ein steiler Berg, auf dem der Tradition nach ein altes Schloß gestanden haben und auf dem Mauerreste, Keller und andere Sachen gefunden sein sollen. Der Sage nach geht ein unterirdischer Gang von diesem Schloß nach dem Kloster Christianstadt und Naumburg am Bober. - Nach Angabe Gärtner`s sind südöstlich von Friedersdorf noch drei kleinere Rundwälle vorhanden. - (Bau- und Kunstdenkmal der Provinz Brandenburg, S. 361)"
-.-.-.- siehe auch unter "vorgeschichtliche Funde - Friedersdorf und Umgebung" den Bericht zum Ausflug des Sorauer Geschichtsvereins zum Witzener Burgwall 1923 mit Dr. Engelmann -.-.-.-