Gasthäuser - Kretscham

Schützenheim 

Die Gastwirtschaft Schmidt befand sich auf dem Gutsgelände und wurde auch "Schenker-Schmidt" oder auch "Gutskretscham" genannt. Hier fanden die Versammlung der Schützengilde Friedersdorf statt, auch die Lichtgenossenschaft hielt hier ihre Versammlungen ab. Jahrzehntelang stand das Schützenheim im Mittelpunkt der Friedersdorfer Schützenfeste. Laut einer Anzeige vom 10.11.1936 im Sorauer Tageblatt gab es im Schützenheim auch Preis-Billardspiele, s. Anzeige.   Am 01. Juli 1939 schloß der Gutskretscham seine Pforten für immer. 

Heinrichs Saal 

auch Kretscham genannt, befand sich auf dem Ortsplan unter der Nr. 83. August Heinrich war bis zu seinem Tod am 23.04.1941 der Guts- und Gasthofbesitzer. Danach folgte sein Sohn Artur Heinrich. 

Hier fanden die Versammlung vom Turnverein "Gut Heil", des Radfahrvereins "Möve", des Gesangvereins "Concordia", des Kriegervereins statt ebenso wie Gemeindeversammlungen. Im Heinrichschen Saal gab es Tanzveranstaltungen und Wintervergnügen ebenso wie die Feiern zur Kirmes, zum Schützenfest, zum Erntefest und Schulfeiern. Der Saal hatte eine Bühne und bot den Schulkindern die Möglichkeit zu Aufführungen. Draußen gab es einen schön gelegenen Garten und eine Kegelbahn. 

Sorauer Tageblatt 14.06.1932

Der Guts- und Gasthofbesitzer August Heinrich baut einen neuen Tanzsaal und nimmt verschiedene Änderungen an seiner Gastwirtschaft vor. Vor kurzem wurde das Richtfest gefeiert, sodass zum 3. Juli der Ausbau fertiggestellt sein soll. 

Sorauer Tageblatt 25.06.1932 erscheint das Inserat: 

Sonntag, 25. Juni 1932 Einweihung meines neuerbauten Tanzsaales  A. Heinrich 

Sorauer Tageblatt 02.09.1938

Sonntag, 4. September 1938 Einweihung meines renovierten Saales Tanz ab 18 Uhr 

ab 14 Uhr Preis-Schießen und Kegeln 

 

In den 70er Jahren wurde alles abgerissen. 

Buschkretscham oder auch Puschkretscham 

Der Buschkretscham lag dicht an der Grenze zu Benau und hatte die Nr. 112.

 

Aus den Unterlagen von H.-G. Rudolph schreibt Bruno Seidel 1972: 

"Vorbesitzer von Oskar Stahn, war mein Stiefonkel Hermann Flöter, verehelicht doch kinderlos mit Frau Flora, geborene Martin. Erst nach dem Tode der alten Martin`schen Eheleute erfolgte die Verehelichung uind Fortführung der ehedem Martin`schen Gastwirtschaft. Wann und wie Martin in den Besitz der Gastwirtschaft gelangte ist nicht bekannt. Nach dem Tod von Hermann Flöter, wurde die Wirtschaft von den Martin`schen und Flöter`schen Erben zunächst an Robert Langner aus Benau, der Amtsschreiber und Amtsbote beim Amtsvorsteher Herrn Jaenicke-Rösler in Friedersdorf war, verpachtet und 1933 an Oskar Stahn verkauft. 

So viel mir bekannt ist, lebten die derzeitigen Inhaber dieser Gastwirtschaft hauptsächlich von dieser, d.h. das Viehzucht wohl hauptsächlich früher, nur im kleinen Maßstabe betrieben wurde. Das zur Wirtschaft gehörige Gartenland und eine über die Straße am Bache gelegene Dreieckswiese schätze ich auf kaum 1 Morgen. 

Ein kleiner Tanzsaal befand sich schon immer in der Wirtschaft und zwar im gleichen Haus. Das Gasthaus mit dem straßenabgewandten Anbau mit Schleppdach waren eine Einheit und als solche beim Kauf von Oskar Stahn schon vorhanden. Die gesamte Erneuerung des Anwesens erfolgte durch Oskar Stahn. Er vergrößerte auch den Saal durch die am Hausende sich befindlichen Wirtschaftsräume, Stall u.ä. Auch das Dach wurde erneuert. Es fanden die üblichen Tanzveranstaltungen im Buschkretscham statt, Fastnacht und Kirmes wurden hier gefeiert. Auch eine Kegelbahn befand sich längs der Wiese. Für Spaziergänger war dieser Ort ein erholsames Fleckchen. In der Nähe befand sich der Badeteich, Paul-Hölker-Schwimmbad genannt, er gehörte zur Schefter`schen Wassermühle (Kleemühle) auf Benauer Grund."