Flurnamen

Mit Flurnamen werden Äcker, Wiesen, Weideland, Weingärten, Wälder, Sümpfe, Täler, Hügel und anderes mehr benannt. 

In der Zusammenfassung von Hans-Georg Rudolph über Friedersdorf werden Flurnamen erwähnt und auch eine Flurkarte, die aber leider nicht vorliegt. Es folgt eine Sammlung von Flurnamen. Die Beschreibungen sind von Helmut Bando. 

Sollte jemand, der dies hier liest, zu den Flurnamen beitragen können oder gar eine alte Flurkarte von Friedersdorf haben, bitte ich um Kontaktaufnahme. 

Hain auch Hoin 

Wiesen an der Laubnitzer Grenze 

Teichwiesen

Dieses Flurstück lag in der Hermsdorfer Gemarkung, war ursprünglich ein sumpfiges Gelände und wurde von vier Friedersdorfer Vorfahren gekauft und urbar gemacht, in 8 Parzellen geteilt und verlost. Jeder bekam 2 Stück, etwa je 1 1/2 Morgen große Wiesen, die sehr fruchtbar waren. Besitzer waren Ernst Bando, August Lehmann, Bernhard Martin und August Spielberg, teilte Helmut Bando 1972 mit. Im Wassergraben gab es frühere viele Krebse, weshalb dieser den Namen "Krebsgraben" führte. 

Die "fette Seite" der Dorfgemarkung

waren die Landwirtschaften an der Bahnseite nach Laubnitz 

Die "magere Seite" der Dorfgemarkung

waren die Landwirtschaften an der Billendorfer Seite

Schinche

Waldgelände bei der "Kleehmühle"

Weinberg

Rodelberg vom Gut bei der Mittelmühle 

Viehweg

Dieser Weg führte durch die "Baache". Hier war neben der "Kretschambrücke" eine Tränke, das heißt, auf jeder Seite des Wassers war die Böschung abgeflacht, so dass man hinein, durch das Wasser und wieder hinaus fahren und das Vieh treiben konnte, wobei sich letzteres am fließenden Wasser laben konnte. Nr. 4 der Flurkarte.

Schaftreebe

führte nach Nordosten in Richtung auf Nißmenau über die Nißmenauer Straße, Nr. 49 der Flurkarte. 

Weinberg am nordwestlichen Dorfausgang 

an der Baache, war Hentschkes Weinberg und etwa 10 Morgen groß und Wald- und Wiesengelände, Nr. 1 der Flurkarte. (Der Henschke-Hof war bis 1856 dort, wo Ende-Lehmann, Haus Nr. 51, war. 1856 wurde der neue Hentschke-Hof auf das Feld gebaut).

Schinderpusch

Bei der altlutherischen Kirche zweigte der Weg nach Guschau ab, über die Straße ging ein Verbindungsweg zum Nißmenauer Weg und zur Schaftreebe. Der Wald bis zu Bauer-Lehmanns-Weg war der Schinderpusch, der fast von Berg-Martin und Bauer Jentsches Gehöft begrenzt wurde und etwa 1 ha groß war. Als Junge fand Helmut Bando hier stets viele Pilze in diesem Waldstück. Es war Kiefernwald, am Wiesenrand mit Birkenbestand, und direkt am Dorfe und Guschauer Weg gelegen. Auf Jentsches Seite berandete er noch Jentsches Kiesgrube und Jentsches Teich, der eine ausgegrabene Lehmgrube darstellte. Besitzer waren Paul Lehmann und Gustav Jentsch und ein beliebter Spielplatz für Kinder. Nr. 78 der Flurkarte. 

Königswiese

eine Wiese, die beim songenannten "Hoin" lag. Diese Königswiese führte ihren Namen darauf zurück, dass ein jeder Schützenkönig beim Königsschießen diese Wiese auf ein volles Jahr kostenlos zur Nutzung zugewiesen erhielt. Gestiftet war dieselbe einstmals von einem ehemaligen Gutsbesitzer der Schützengilde. Die Zuwendung erfolgte, weil die Königswürde mit erheblichen Kosten verbunden war, die sich nicht jeder Schützenkönig leisten konnte. 

Schrapelei

hierzu schreibt Oskar Märkisch 1973: "die Schrapelei lag außerhalb des Dorfes hinter der Bahnlinie lag. Es führte ein Weg von Hermsdorf dort vorbei und endete am Buschkretscham. Die Auflösung der Schrapelei um 1844 könnte stimmen, denn ich kann mich nicht entsinnen, das dort noch jemand gewohnt hätte."

zur Schrapelei siehe unten stehende Datei: Schrapelei - Auswanderung nach Australien 1844

 

 

 

 

 

 

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